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Fachschule Sozialpädagogik an der Uni Münster

Erzieherinnen und Erzieher im Anerkennungsjahr des Anne-Frank-Berufskollegs erweitern ihre Kompetenzen an der Uni Münster

Erzieherinnen und Erzieher in der KiTa müssen täglich mit sozial-emotional herausfordernden Verhaltensweisen von Kindern umgehen. Hierbei unterstützen und begleiten sie Kinder mit sehr unterschiedlichen Verhaltensweisen, wie beispielweise Kinder, die sich schweigend im Gruppenalltag zurückziehen, den Kontakt zu anderen vermeiden, Kinder mit aggressivem oder auch weinerlichem Verhalten. Die Bandbreite der zu begleitenden Situationen ist im erzieherischen KiTa-Alltag vielfältig.
Sozial-emotionale Kompetenzen sind für Kinder wichtig für einen guten Entwicklungsverlauf. Die Art und Weise, wie Kinder ihre Emotionen zeigen, ihre eigenen und die Emotionen anderer verstehen und eigene Emotionen regulieren, wirkt sich grundlegend auf das Verhalten in sozialen Beziehungen aus. Sozial-emotionale Kompetenzen beeinflussen auch, wie Kinder sich erfolgreich an bildungsbezogenen Aufgaben beteiligen und sind insgesamt ein wichtiges Querschnittsthema im pädagogischen Alltag. Kinder, die z.B. Schwierigkeiten mit der Emotionsregulation oder im Sozialkontakt mit Gleichaltrigen haben, haben es nicht nur selbst schwerer, sondern stellen auch Erzieherinnen und Erzieher vor besondere Herausforderungen.
Anlässlich dieser Anforderungen an Erzieherinnen und Erzieher wurde zwischen dem Anne-Frank-Berufskolleg, vertreten durch Verena Heinemann und Linus Kellersmann, und dem Institut für Psychologie der Universität Münster erstmalig ein Kooperationsprojekt ins Leben gerufen. Unter der  der Leitung von Dr. Eva-Maria Schiller, Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Psychologie der Universität Münster beschäftigten sich erstmalig 15 angehende Erzieherinnen und Erzieher im Anerkennungsjahr intensiv mit dem Thema: „Alltagsintegrierte Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen bei 3- bis 6-jährigen Kindern“. In der Zeit von Oktober 2019 bis Januar 2020 wurden folgende Kompetenzen vermittelt:

  • Methoden zur Bestimmung des sozial-emotionalen Entwicklungsstandes (Entwicklungsscreening, Verhaltensbeobachtung).
  • wissenschaftlich gestütztes Wissen zur Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen
  • Erwerb von konkreten Handlungskompetenzen zur alltagsintegrierten Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen (Emotion Coaching, Emotionsregulationsstrategien, Strategien der Verhaltensregulation, Übungen und Materialien für gezielte Bildungsangebote).
  • ressourcenorientierte Reflexion ihrer eigenen pädagogischen Erfahrungen aus dem Berufspraktikum.  

„Wir konnten ganz viel mitnehmen und würden uns wünschen, dass andere Erzieher und Erzieherinnen diese Kompetenzen auch vermittelt bekommen“, lautet das Fazit der Teilnehmer nach Beendigung des Kooperationsprojektes.
Das Team der Uni Münster, Fachbereich Psychologie unter der Leitung von Frau Dr. Schiller sowie die Vertreter des Anne-Frank-Berufskollegs, Verena Heinemann und Linus Kellersmann, sind sich einig: „Eine lohnende und spannende Kooperation für alle Beteiligten - Fortsetzung folg!“

Text: Heinemann | Kellersmann | Göttker