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Sevilla, Wien, Galway...frühkindliche Bildung in Europa

Auch im Sommer 2019 ging es für Schülerinnen der E11 und S11 auf berufliche Entdeckungstour ins europäische Ausland. Drei organisierten sich selbst einen vierwöchigen Aufenthalt in Wien, eine Schülerin zog es ins spanische Sevilla und eine angehende Freizeitsportleiterin machte wertvolle Erfahrungen in einem summer camp auf der „Grünen Insel“.

Die Erfahrungsberichte finden Sie hier!

Auslandspraktika 2019 - einzelne Berichte von ...

Erfahrungsbericht zum vierwöchigen Praktikum in Sevilla, Juli 2019

Am 30.06.2019 landete ich am Flughafen von Sevilla. Dort nahm mich der Gastvater der Familie, bei der ich die nächsten vier Wochen leben sollte, in Empfang. Vor mir lag ein vierwöchiges Praktikum in einem spanischen Kindergarten. Die Gasteltern und zwei erwachsene, noch mit im Haushalt lebende Töchter, leben direkt im Zentrum der Stadt. In der Familie, die mich sehr freundlich aufnahm, bekam ich mein eigenes Zimmer und wurde in den Tagesablauf der Familie integriert.

Mein Arbeitstag in dem privaten Kindergarten „Centro de Educacion Infantil Mary Poppins“ begann um 9 Uhr. Das Alter der Kinder lag zwischen 4 Monaten bis 3 Jahren. Sie wurden morgens von ihren Eltern am Eingang der Einrichtung den Erzieherinnen übergeben. In Spanien ist es eher unüblich, dass die Eltern ihre Kinder in die jeweilige Gruppe begleiten, sich noch kurze Zeit im Kindergarten aufhalten oder das Gespräch mit den Erzieherinnen suchen. Die Gruppen sind nach dem Alter geordnet und in der Regel betreut eine Erzieherin rund 15 Kinder in einer Gruppe. Nach der Ankunft der Kinder wurde mitgebrachtes Frühstück ausgepackt und verzehrt. Das geschah durchaus auch zeitlich versetzt, je nachdem, wann die Kinder eintrafen. Beim Frühstück wurden die Kinder meist von einer Erzieherin begleitet. Ein gemeinsames Frühstück fand nicht statt.

Anschließend wurden den Kindern verschiedene Spielsachen zur Verfügung gestellt, so dass sie sich im Freispiel damit beschäftigen konnten. Für die Zwei- und Dreijährigen gab es einen Wochenplan, welcher die jeweilige Tagesaktivität vorgab. So war der Freitag als Kreativtag vorgesehen, an welchem die Kinder unter Anleitung Bilder gemalt haben, um sie am Nachmittag mit nach Hause zu nehmen. Außerdem gab es täglich eine „Hofzeit“, in der die einzelnen Gruppen in einem kleinen Außenbereich vor dem Kindergarten spielen durften. Auch in dieser Zeit wurde nicht zum Spiel angeleitet oder angeregt, sondern die Kinder spielten frei mit zur Verfügung gestelltem Spielzeug.

Anschließend gab es Mittagessen. Am Nachmittag wurden die Kinder wieder vor der Einrichtung von ihren Eltern abgeholt. Meine Aufgaben bestanden darin, die Kinder zum Spielen anzuregen, sie bei der Nahrungsaufnahme zu unterstützen oder bei den alltäglichen Verrichtungen, wie An- und Ausziehen zu helfen. Mein Arbeitstag endete um 15 Uhr.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen mit meiner Familie, hatte ich den Nachmittag zur freien Verfügung um Sevilla zu erkunden und meine Spanischkenntnisse zu verbessern. Denn wider Erwarten und letztendlich zu meinem Vorteil sprachen die wenigsten Spanier Englisch.

Sevilla, die Hauptstadt der autonomen Regionen Andalusien, ist eine Großstadt, die besonders durch ihre bunte und lebendige Art überzeugt. Zwar sind die Monate Juli und August die Ferienmonate in Sevilla und viele Spanier fliehen auf Grund der Hitze – an manchen Tag war es um die 45 Grad heiß – lieber ans Meer, trotzdem konnte ich viele Kontakte knüpfen. Ich kam mit vielen Menschen schnell ins Gespräch und wir tauschten uns über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der eigenen Länder aus. Die Stadt hat eine lange und spannende Geschichte, die sich noch heute in vielen Monumenten und Gebäuden zeigt. Das ist auch der Grund, warum viele Touristen aus aller Welt Sevilla besuchen. Insgesamt habe ich von Sevilla viel gesehen und viel von dem alltäglichen Leben mitgenommen. Am 28.07. flog ich zurück nach Deutschland.

Resümee: Der Aufenthalt in Spanien in einer Gastfamilie und die tägliche Arbeit in einem spanischen Kindergarten waren für mich eine absolute Bereicherung. Ich konnte sowohl meine Spanischkenntnisse verbessern als auch einen Einblick in den Alltag einer spanischen Familie und den einer Erziehungseinrichtung gewinnen, die in vielen Bereichen von unseren gewohnten Abläufen und Strukturen abweichen. Allein der Tagesablauf, bedingt durch die hohen Temperaturen im Hochsommer, unterscheiden sich doch sehr deutlich von unseren Abläufen in Deutschland.

Antonia (EAHR 11), Sommer 2019

Mein Praktikum im Kindergarten in Wien – Österreich

Zusammen mit zwei Freundinnen habe ich für insgesamt vier Wochen ein Praktikum in Wien gemacht. Neben unserem Abitur machen wir eine Ausbildung zur Erzieherin, deshalb haben wir uns auch für ein Praktikum in Kindergärten entschieden.

In Wien haben wir zusammen eine Wohnung gemietet, die zu unserem Glück sehr zentral lag. Von dort aus konnten wir unsere Kindergärten gut mit dem Bus erreichen und hatten somit keinen langen Arbeitsweg. In dem Kindergarten, in dem ich mein Praktikum absolviert habe, wurde ich sehr freundlich aufgenommen. Alle Mitarbeiterinnen waren sehr nett und haben mir zu jedem Zeitpunkt Fragen beantwortet oder auch Fragen über Deutschland gestellt, was zu einem interessanten Austausch geführt hat.

In der Zeit meines Praktikums waren in Wien Sommerferien, deshalb war die Anzahl der Kinder nicht so hoch wie im regulären Betrieb. Dies hatte allerdings den Vorteil, dass ich mich mit den Kindern sehr intensiv beschäftigen konnte. Wir haben Kuchen gebacken, viel UNO gespielt, gemalt, gebastelt, Bücher gelesen, gesungen, getanzt und sehr viel Zeit im Garten verbracht. Dort haben wir zum Beispiel aufgrund des guten Wetters mit Wasser gespielt.

Grundsätzlich hat mir die Arbeit mit den Kindern sehr viel Spaß gemacht. Ich konnte sehr offen und selbstständig mit den Kindern spielen, basteln, etc. Es hat mir gut gefallen, dass ich auch Aufgaben allein übernehmen durfte, wie zum Beispiel das Begleiten der Schlafkinder.

Bei der Arbeit mit den Kindern sind mir kleine Unterschiede zu meinen bisherigen Praktika in Deutschland aufgefallen: zum Beispiel ist der Tagesablauf anders als in Deutschland. Dort unterscheiden sich beispielsweise die Rituale am Nachmittag. Es gab ziemlich häufig einen Sitzkreis, in dem der nächste Programmpunkt, wie die „Jause“ (der Nachmittagssnack) angesagt und besprochen wurde. Des Weiteren schlafen in diesem Kindergarten alle Kinder des ganzen Kindergartens in einem großen Raum, in diesem Fall dem Turnraum.

In unserer Freizeit konnten wir mit der U-Bahn die meisten Sehenswürdigkeiten Wiens gut erreichen. So haben wir so ziemlich alles gesehen und erlebt, was man in Wien erleben sollte/kann: Angefangen beim Dom, dem Prater, der Mariahilfer Straße, bis zum Haus des Meeres, der Donau und der Donauinsel.

Wir haben zunächst eine Bustour gemacht, um einen Eindruck von Wien zu bekommen. Dabei konnten wir an verschiedenen Orten aussteigen und uns umschauen. Die Tour hat uns auch im Nach hinein sehr geholfen, da wir uns so vieles gemerkt haben, was wir uns genauer anschauen wollten.

Alles in allem bin ich froh, dieses Praktikum gemacht zu haben. Es war eine sehr großartige und hilfreiche Erfahrung. Es war schön, eine andere Kultur und neue Menschen kennenzulernen. Auch die Erfahrung eines WG Lebens war super und hat sehr viel Spaß gemacht! Ich kann es jedem empfehlen, diese Erfahrung zu machen und ins Ausland zu gehen!

 

Mailin (E/AHR 11) Sommer 2019

Auslandsaufenthalt - Erfahrungsbericht von Emelie

Ort: Galway, Irland | Betrieb: Galway Autism Partnership (GAP) | Zeitraum: 20.07.2019 - 03.08.2019

Wie hat Ihnen das Leben in einer Gastfamilie und in einem anderen Land gefallen?

Es war eine wirklich tolle Zeit. Meine Gastmutter bei der ich untergebracht war, hat mich in sehr vielen Dingen unterstützt. Ich habe mich am ersten Tag sofort wie Zuhause gefühlt und habe sofort meine ganzen Sprachkenntnisse genutzt. Besonders toll war es, dass ich nicht die einzige Schülerin war, die bei ihr untergekommen ist. Es kamen und gingen jeden Tag andere Schüler und Schülerinnen, die durch Sprachschulen nach Galway gekommen sind. Es war toll sich jeden Abend mit jedem Einzelnen zu unterhalten.

Irland ist toll um ein allererstes Auslandspraktikum zu machen, alle Menschen waren sehr nett und haben mir viele Ratschläge mit auf den Weg gegeben. Galway ist auch eine schöne Stadt mit vielen Season Festivals und lebendiger Atmosphäre.

Beschreiben Sie das Arbeitsleben, das Unternehmen, Ihre Tätigkeit im Praktikumsbetrieb (erworbene Kenntnisse und Erfahrungen z. B.):

In den zwei Wochen habe ich beim „Galway Autism Partnership (GAP)“ mithelfen können. GAP wurde 2011 von einer Gruppe proaktiver Eltern und Erwachsener auf dem Autismus-Spektrum gegründet, um sich gegenseitig mit Informationen und allgemeiner Unterstützung zu helfen.
GAP Mitglieder sind Eltern, Menschen auf dem Autismus-Spektrum, Familienmitglieder, Lehrer, Freiwillige und diejenigen, die mit Menschen arbeiten, die mit ASD (=Autism Spectrum Disorders, deutsch: „ASS“ =Autismus-Spektrum-Störungen) und anderen zusätzlichen Bedürfnissen wie z.B. geistiger Behinderung leben.
Bei GAP werden Camps und Clubs für Kinder ab 3 Jahren betrieben. Clubs und Camps sind offen für Kinder und Erwachsene mit einer Diagnose von Autismus.

Es gibt aber auch sogenannte „Super Siblings Clubs“ für Geschwister von Kindern und Erwachsenen mit Autismus.
Die Clubs und Camps sind soziale Clubs mit Aktivitäten, die von Freiwilligen organisiert werden. Diese Aktivitäten können Kunst, Outdoor-Spiel, Backen, Musik, Yoga, Spaziergänge und Naturaktivitäten sein.
GAP betreibt auch „Special Interest Clubs“ wie den Lego Club und STEM Camps (“Science, Technology, Engineering, Media”).

Ich habe in der ersten Woche Montag bis Samstag von 12 Uhr bis 19:30 Uhr gearbeitet, dann hatte ich in der zweiten Woche einen freien Tag sowie zwei weitere Tage an denen ich nur zwei bis drei Stunden arbeiten musste. An einem Samstag haben wir einen „Family-Fun-Day“ veranstaltet, wo wir in einem Park viele Spiele und andere Aktivitäten aufgebaut hatten. Es wurden auch Essens-Stände und riesige Hüpfburgen aufgebaut und alle Leute waren herzlich zu eingeladen.

Dieser Tag war auch besonders aufregend mit über hundert Besuchern mit denen wir Aktivitäten wie Armbänder selber machen, Malen und Basteln, Gesichtsbemalung und ein Fußball Turnier unternommen haben.
Jeden Tag hatte ich ein bis drei Camps wo ich, zusammen mit anderen Freiwilligen, geholfen habe altersgerechte Aktivitäten für die Kinder und Jugendlichen zu planen und mit ihnen durchzuführen. Wir haben immer viele Aktivitäten im Haus oder im Garten geplant, aber auch spezielle Tagesausflüge wie z.B. ein Besuch bei der „Garda“, der Polizeistation in Galway, wo wir eine private Führung bekommen haben. Es war wirklich aufregend Aktivitäten mit den Kindern und anderen Freiwilligen zu unternehmen, besonders wenn diese Kinder unter besondere Fürsorge standen.
Mit Autismus-Spektrum zu arbeiten war eine völlig neue Erfahrung für mich und ich bin froh, dass ich viel Unterstützung bekommen habe. Außerdem es hat viel Spaß gemacht mit allen Leuten, den ich begegnet bin, Zeit zu verbringen.

Besonders positive Erfahrungen, Erlebnisse, Sehenswürdigkeiten:

Ich habe an einem Montag frei bekommen, da ich am „Family-Fun-Day“ mitgeholfen hatte. An diesem Tag habe ich die Chance genutzt eine Tagestour mit einem Bus zu den „Cliffs of Moher“ zu machen. Dabei sind wir Stundenlang durch die Berge gefahren und haben viel von der Landschaft gesehen. Das Wetter war perfekt und der Busfahrer hat bei der Fahrt viel über die Kultur, sowie die Geschichte Irlands erzählt.

Ich bin so gut wie jeden Tag mit dem Bus zum GAP Haus gefahren und abends bin ich zu meine Gastmutter zurückgelaufen. Dadurch kannte ich mich nachher sehr gut in Galway aus und hatte die Möglichkeit am letzten Tag nochmal die Stadt zu erkunden.

Ich habe bei Kunst-Festivals zugeschaut, bin im Park auf irische Straßenkünstler gestoßen und habe mir irisches Gebäck zum Frühstück geholt.

Wie gut konnten Sie Ihre Sprachkenntnisse verbessern?

Da ich mit fünf weiteren Freiwilligen, die aus Amerika kamen, gearbeitet habe, hatte ich dadurch auch die Chance, nicht nur irisches Englisch sondern auch amerikanisches Englisch zu hören und mich mit ihnen zu verständigen. Es war wirklich eine tolle Erfahrung ununterbrochen Englisch sprechen zu können, allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass ich meine Sprachkenntnisse im Englisch signifikant verbessert haben. Aber ich war auch nur 2 Wochen dort. Wenn ich länger geblieben wäre, hätte ich auf jeden Fall die Möglichkeit mich sprachlich zu verbessern, trotzdem war es toll, im Alltag Englisch zu sprechen.

Es war eine unglaublich tolle Erfahrung, besonders da ich es mein aller erstes Auslandspraktikum war. Mit der Unterstützung meiner Gastmutter habe ich mich sehr viel schneller in einem fremden Land zurechtgefunden. Die Arbeit mit GAP war einfach super, die ich nur weiterempfehlen kann, da GAP immer mehr Freiwillige suchen. Ich würde es jeden empfehlen nach Galway zu reisen! Durch diese Erfahrung kann ich jetzt viel offener mit Englischsprachigen sprechen ohne nervös zu werden. Für mich hat es dazu geführt, dass ich in Zukunft noch mehr reisen will und auch weiterer Auslandspraktika machen möchte.